Rechts­extremistische Musik

Musik hat für Rechtsextremisten eine identitätsstiftende Funktion und ist ihr wichtigstes Medium, um die Ideologie in die Szene zu transportieren. Die Liedtexte beinhalten häufig Aufrufe zum Kampf gegen die bestehende Ordnung und verbale Angriffe auf deren Repräsentanten; hinzu kommt die Verbreitung von Verschwörungsmythen. Ebenso wird gegen Feindbilder gehetzt, insbesondere gegen Migranten, Juden, die USA, Homosexuelle und „Linke“. Bisweilen finden sich in den Texten auch Gewaltaufrufe, was den gewaltbejahenden Charakter zumindest von Teilen der Szene belegt. 

Konkrete Aufrufe zur Gewalt sind mittlerweile jedoch eher selten, da die Verfasser wohl um die möglichen rechtlichen Folgen wissen. Eine neuere Entwicklung sind Texte, in denen eine feindselige Atmosphäre geschaffen wird, ohne die Feindbilder direkt zu benennen, stattdessen arbeiten sie mit Anspielungen. Teils enthalten solche Liedtexte auch gewaltverherrlichende Passagen und allgemeine Bekenntnisse zu Kampf und Krieg. Darüber hinaus greifen rechtsextremistische Bands Lieder oder Gedichte aus NS-Traditionsbeständen auf. Dies kann auf eine neonazistische Gesinnung der Musiker hinweisen. 

In Baden-Württemberg sind mehrere rechtsextremistische Bands aktiv, wie zum Beispiel „Hard & Smart", „Kommando Skin“ und „Gegenpol“.

Die Organisation rechtsextremistischer Konzerte findet hauptsächlich im Verborgenen statt, um Verboten oder Gegendemonstrationen zu entgehen. Teils weichen die Veranstalter auch in andere Bundesländer oder das Ausland aus, was einmal mehr die Vernetzung der Szene belegt.

Rechtsextremistische Liederabende finden in eher kleinerem Rahmen als Konzerte statt. Oft dienen sie als Begleitprogramm für andere politisch-ideologische Veranstaltungen, beispielsweise von Parteien. Ihre Außenwirkung ist allenfalls gering.

Weitere Informationen finden Sie im Verfassungsschutzbericht.


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