Die Demonstrationsveranstaltung bestand aus einer Versammlung auf dem Karlsruher Schlossplatz sowie einem Aufzug durch das Stadtgebiet. Gegen 18:00 Uhr wurde die Veranstaltung beendet. Zu außergewöhnlichen Vorkommnissen kam es nicht.
Auf den Bundesstaatentreffen propagieren die teilnehmenden „Reichsbürger“ die angebliche bestehende Gültigkeit des Deutschen Reiches als Staatsform. Die Bundesrepublik besitze hingegen – ebenso wie das Grundgesetz – keine Legitimation. Die Treffen sind ein Ausdruck des Bestrebens zahlreicher „Reichsbürger“, eine zunehmende öffentliche Wahrnehmung der Thematik zu generieren. Insofern ist davon auszugehen, dass es in Zukunft bundesweit weitere Veranstaltungen dieser Art geben wird. Die Teilnehmerzahlen variierten bislang teilweise erheblich: In Karlsruhe kamen etwa 350 Personen zusammen; etwa 120 von ihnen ließen sich den „baden-württembergischen Gliedstaaten“ „Königreich Württemberg“ und „Großherzogtum Baden“ zuordnen, deren Bezeichnungen sich an den Gebietsbezeichnungen zu Zeiten des historischen Deutschen Reichs orientieren. Eine ähnliche Veranstaltung in Gera im April 2024 erreichte hingegen in der Spitze bis zu 1.000 Milieuangehörige.

Parallel zur Veranstaltung waren insgesamt neun Gegenversammlungen angemeldet. An den Protesten gegen das „Bundesstaatentreffen“ beteiligten sich auch linksextremistische Akteure, etwa das „Offene Antifaschistische Treffen Karlsruhe“ (OAT KA). Die Gegenproteste blieben weitestgehend friedlich. Es gab jedoch wenige Verstöße gegen Lärmschutzauflagen.
Vertiefende Informationen zu den bisherigen Bundesstaatentreffen sowie zu den ideologischen Hintergründen finden sich in unserem Homepagebeitrag Das große Treffen der 25+1 Bundesstaaten“ – „Reichsbürger“ versammeln sich in München vom 20.09.2024.
Hinweise zum Umgang mit Reichsbürgern bietet unsere Broschüre „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ in Baden-Württemberg. Eine Handreichung für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Sie richtet sich nicht nur an diejenigen, die im öffentlichen Dienst tätig sind, sondern an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Die Kurzstudie Antisemitismus im Milieu der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ beleuchtet die Rolle von Antisemitismus und antisemitischen Narrativen im Milieu der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“.