Linksextremismus

MLPD-Parteitag wählt Stuttgarterin in Zentralkomitee

Im August 2021 fand der Parteitag der „Marxistisch-Leninistischen Partei“ (MLPD) in Erfurt statt. Dort wurde die 38-jährige Julia SCHELLER aus Stuttgart in das Zentralkomitee der Partei gewählt. 

Das MLPD-Zentralorgan „Rote Fahne“ teilte in seiner Ausgabe 18 mit, dass der Parteitag in Erfurt durchgeführt worden sei. Über die Veranstaltung selbst gelangen kaum Informationen an die Öffentlichkeit. Laut „Roter Fahne“ stellte der Parteitag „die größte Labilität des imperialistischen Weltsystems seit dem II. Weltkrieg“ fest; die Arbeiterklasse benötige „einen klaren Kompass, ausgehend von ihren Klasseninteressen“. 

Julia SCHELLER wurde als Frauenpolitische Sprecherin in das neunköpfige Zentralkomitee – d. h. den Parteivorstand – der MLPD gewählt. Sie ist Gesundheits- und Krankenpflegerin, wohnt in Stuttgart und kandidierte im Wahlkreis Stuttgart I für die MLPD bei der Bundestagswahl 2021. 

Im Wahlkampf äußerte sie, das „herrschende imperialistische Weltsystem“ habe „der Menschheit nur noch Krisen zu bieten“. Ein „notwendiger gesellschaftlicher Schritt“ sei deshalb die Auseinandersetzung mit dem „echten Sozialismus“. Man benötige eine „sozialistische Planwirtschaft, in der es nicht um den Maximalprofit“ gehe. Die MLPD praktiziere einen „proletarischen Parlamentarismus“. Sie selbst werde ein Bundestagsmandat dazu nutzen, „den aktiven Widerstand für eine lebenswerte Zukunft (…) zu fördern und zu organisieren“.

„Grundlegende gesellschaftliche Veränderungen können nur von großen gesellschaftlichen Bewegungen erkämpft werden und nicht durch ein Mandat im Bundestag“ – Äußerungen wie diese machen deutlich, dass SCHELLER die parlamentarische Demokratie ablehnt. Veränderungen sind nach ihrer Ansicht nur durch außerparlamentarische Opposition zu erreichen. „Ein Mandat der Internationalischen Liste/MLPD“ sieht sie lediglich als „Sprachrohr für diesen aktiven Widerstand“.



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